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Trainerteam des VDV-Proficamps:

„Die Chemie war unfassbar gut“ 

In diesem Sommer leitete Cheftrainer Peter Neururer das VDV-Proficamp bereits zum sechsten Mal. UnterstĂŒtzt wurde der erfahrene Bundesligacoach dabei von Co-Trainer Karsten Hutwelker und Torwarttrainer Thorsten Albustin. WIR PROFIS sprach mit dem VDV-Trainergespann ĂŒber gute Testspielergebnisse, starke Charaktere und das Erfolgsrezept der Routine. 

WIR PROFIS: Ihr drei habt erneut das Trainerteam des VDV-Proficamps gebildet. Ist die Arbeit mit vertragslosen Profis fĂŒr euch mittlerweile Routine oder nach wie vor noch etwas Besonderes? 

Peter Neururer: NatĂŒrlich hat die Arbeit hier auch etwas mit Routine zu tun. Aber diese Routine bringen wir ja auch ein, um den Jungs zu helfen. Ich kann sagen: Ich war jetzt zum sechsten Mal als Cheftrainer dabei und es macht mir immer noch großen Spaß. Am Ende geht es aber nicht um mich, sondern darum, den Spielern aus einer schwierigen Lage zu helfen und sie wieder bei einem Klub unterzubringen. 

Karsten Hutwelker: Über die Jahre haben sich einige ArbeitsablĂ€ufe bei uns fest eingespielt, die wir meistens nur noch geringfĂŒgig verĂ€ndern oder auf die jeweilige Mannschaft vor Ort anpassen. Wir lernen aber auf jeden Fall in jedem VDV-Proficamp etwas Neues und ĂŒberdenken dann auch manche AnsĂ€tze.

Thorsten Albustin: Insgesamt lief es auch diesmal wirklich super, sowohl zwischen uns Dreien als auch mit der Mannschaft. Die Arbeit als Torwarttrainer ist fĂŒr mich ein StĂŒck weit Berufung. Wobei es mir wieder richtig Spaß bereitet hat, wĂ€hrend der vier Woche mit top ausgebildeten Keepern zusammenzuarbeiten. 

WIR PROFIS: Diesmal seid ihr mit nur einem Keeper ins Camp gestartet; spÀter kamen doch noch weitere dazu. Du, Thorsten, hattest daher sicher zu Beginn etwas mehr zu tun als sonst? 

Thorsten Albustin: Ich musste vor allem selbst hin und wieder zwischen die Pfosten, wenn es ein Trainingsspiel gab. Und das mit 49 Jahren – das hĂ€tte ich vorher nicht erwartet (lacht). Aber es hat wunderbar funktioniert. Im eigentlichen Torwarttraining macht es fĂŒr mich dann keinen großen Unterschied, ob ich mit einem oder mehreren Spielern arbeite. Mehr TorhĂŒter geben einem zwar mehr Möglichkeiten fĂŒr weitere Übungen, intensiv ist das Training aber in jedem Fall! 

WIR PROFIS: AuffÀllig waren in diesem Jahr die guten Testspielergebnisse: Haben die Automatismen diesmal besonders schnell gegriffen oder wie habt ihr es so schnell geschafft, ein wettbewerbsfÀhiges Team auf die Beine zu stellen? 

Karsten Hutwelker: In erster Linie mĂŒssen wir das den Jungs zuschreiben. Wir hatten charakterlich starke Persönlichkeiten dabei, die die FĂŒhrung auf und neben dem Platz ĂŒbernommen haben. Die spielerische QualitĂ€t war zudem noch einmal deutlich höher als in den letzten Jahren, was uns den Job natĂŒrlich erleichtert hat. So wie die Mannschaft unsere Anweisungen auf dem Platz umgesetzt hat, muss man die Einstellung und Einsatzbereitschaft des Teams loben. Wir hatten als Trainerteam unseren Anteil, aber das grĂ¶ĂŸte Lob gebĂŒhrt der Truppe! 

Peter Neururer: Das stimmt. Wir hatten diesmal wirklich sehr gute Einzelspieler im Camp, die es dann auch noch geschafft haben, zĂŒgig zu einer Mannschaft zu werden. Das komplette Gebilde stimmte einfach und die Chemie war unfassbar gut – sowohl zwischen den Spielern untereinander als auch gegenĂŒber dem Trainerteam. 

Thorsten Albustin: Die Jungs hatten wirklich eine vorbildliche Einstellung, weswegen auch unser Training gut gegriffen hat. Ich hatte vom ersten Tag an den Eindruck, dass da eine junge, ambitionierte Mannschaft auf dem Platz steht. 

WIR PROFIS: Welche Tipps habt ihr den Jungs – unabhĂ€ngig vom Sportlichen – mit auf den weiteren Karriereweg gegeben? 

Peter Neururer: Die Jungs sollten das zweite Standbein immer im Hinterkopf behalten. Der Weg als Fußballprofi ist schwer und nicht jeder wird es nach ganz oben schaffen, das ist einfach die RealitĂ€t. Und irgendwann ist die Karriere auch vorbei und dann stehen viele unvorbereitet vor ihrem nĂ€chsten Lebensabschnitt. Wir achten also darauf, den Spielern in dieser Hinsicht vernĂŒnftige RatschlĂ€ge mit auf den Weg zu geben. 

Karsten Hutwelker: In den EinzelgesprĂ€chen kommen manchmal noch Dinge raus, die die Jungs vielleicht nicht jedem erzĂ€hlen wĂŒrden. Da höre ich dann manchmal einfach nur zu und habe ein offenes Ohr. Manchmal kann ich ihnen aber gute Tipps geben. Die Jungs sind dankbar fĂŒr jeden Ratschlag und jeden neuen Impuls, der sie weiter an sich glauben und nicht zu frĂŒh aufgeben lĂ€sst. Und die versuchen wir ihnen natĂŒrlich auch zu geben. Wenn wir dann merken, dass es unter UmstĂ€nden nicht fĂŒr einen Profivertrag reicht, helfen wir natĂŒrlich auch dabei, einen anderen Karriereweg einzuschlagen. 

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