Weil bei uns der Spieler als Mensch zählt!
SC-Mittelfeldmotor Patrick Osterhage
"Das Maximum herausholen“
Nach Stationen in Bremen, Dortmund und Bochum fand Patrick Osterhage im vergangenen Sommer beim SC Freiburg eine neue sportliche Heimat und legte dort direkt eine starke Premierensaison hin. Im Interview mit WIR PROFIS spricht der 25-Jährige über die Lebensqualität im Breisgau, die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Julian Schuster und seine Ziele für die laufende Spielzeit.
WIR PROFIS: Patrick, du bist vor einem Jahr zum SC Freiburg gewechselt. Wie hast du dich mittlerweile an der Dreisam eingefunden?
Patrick Osterhage: Sehr gut! Freiburg und ich: Das hat vom ersten Tag an gepasst. Wir haben hier eine super Truppe, die es einem leicht macht, anzukommen. Insgesamt war es ein wirklich gutes Jahr, sportlich wie persönlich.
WIR PROFIS: Freiburg unterscheidet sich ja in vielerlei Hinsicht von deinen vorherigen Stationen in Bremen, Dortmund und Bochum. Wie nimmst du das Leben in der Stadt wahr?
Patrick Osterhage: Es ist definitiv anders als im Ruhrgebiet. Alles ist etwas ruhiger, entspannter und hat eine andere Lebensqualität. Ich bin schnell im Grünen, die Stadt ist überschaubar, hat aber trotzdem alles, was ich brauche. Und die Leute sind sehr offen und freundlich. Es ist ein ganz eigener Lebensstil, der mich zunächst überrascht hat, mir aber sehr gut gefällt.
WIR PROFIS: Was hat dich denn an Freiburg überrascht?
Patrick Osterhage: Tatsächlich hat mich beeindruckt, wie viel man hier zu Fuß erreichen kann (lacht). Ich bin in wenigen Minuten in der Innenstadt und genauso schnell im Grünen. Dazu kommen die vielen Sonnentage, die man nach dem Training oder an freien Nachmittagen gut nutzen kann. Das ist schon etwas Besonderes.
WIR PROFIS: Parallel zu deinem Wechsel nach Freiburg hat mit Julian Schuster ein neuer Trainer die Mannschaft übernommen. Wie nimmst du die Zusammenarbeit mit ihm als Trainer wahr?
Patrick Osterhage: Sehr positiv! Er bringt unglaublich viel Energie mit, ist sehr aktiv im Coaching und will jeden Einzelnen von uns besser machen – und damit auch die Mannschaft. Für ihn war es sicherlich keine einfache Aufgabe, in die Fußstapfen von Christian Streich zu treten. Aber ich finde, er hat das hervorragend gemacht. Der fünfte Platz am Saisonende spricht da für sich.
WIR PROFIS: Ist es einfacher, sich unter einem neuen Trainer zu beweisen, wenn man selbst neu zum Team gestoßen ist?
Patrick Osterhage: Vielleicht schon. Wenn neue Impulse gesetzt werden, wird das Mannschaftsgefüge ja häufig neu durchgemischt, beziehungsweise sieht dann jeder Spieler für sich eine neue Chance. Ob es vorteilhaft ist, wenn man zu diesem Zeitpunkt neu ins Team kommt und sich ohnehin beweisen muss, ist schwer zu sagen. Bei mir hat es auf jeden Fall gut gepasst.
WIR PROFIS: Als Fünfter der abgelaufenen Spielzeit dürfen eure Fans und ihr kommende Saison – hoffentlich erfolgreiche – Europapokal-Abende genießen. Welche Ziele setzt ihr euch international?
Patrick Osterhage: Wir wollen in jedem Wettbewerb das Maximum herausholen. Natürlich ist es schwer, zum jetzigen Zeitpunkt konkrete Erwartungen zu formulieren. Dafür hängt im Europapokal zu viel von Kleinigkeiten ab. Aber wir wollen natürlich so viele Spiele wie möglich gewinnen. Und wenn es in die K.-o.-Runde geht, ist sowieso alles möglich, in beide Richtungen. In der Bundesliga wollen wir unsere Leistung der letzten Saison gerne bestätigen.
WIR PROFIS: Was sind deine persönlichen Ziele für die neue Saison?
Patrick Osterhage: Ganz klar: fit bleiben. Denn das ist die Grundvoraussetzung für alles andere. Darüber hinaus möchte ich torgefährlicher werden, also mehr Vorlagen und eigene Treffer beisteuern. Generell versuche ich, mich in allen Bereichen weiterzuentwickeln, Tag für Tag, Training für Training. Es gibt immer etwas zu verbessern.
WIR PROFIS: Eine Saison mit internationalem Wettbewerb bringt auch zusätzliche Belastung. Gehst du anders an so eine „Mammut-Hinrunde“ heran oder überwiegt einfach die Vorfreude?
Patrick Osterhage: Ich würde sagen: Es herrscht positiver Druck. Am Ende bleibt die Bundesliga unser Tagesgeschäft – da wollen wir Woche für Woche gute Leistungen bringen. Der SC hat in den letzten vier Jahren dreimal international gespielt, die Situation ist also nicht wirklich neu. Für mich persönlich ist es zwar die erste Europapokalsaison, aber im Verein ist dahingehend definitiv die Erfahrung da. Das hat man auch während des Trainingslagers in Österreich gemerkt.
WIR PROFIS: Inwiefern?
Patrick Osterhage: Naja, es war hart. Natürlich ist eine Vorbereitung immer anstrengend und das soll sie ja auch sein. Aber es ging schon darum, sich die nötige Grundlage für die lange Saison zu holen, gerade mit Blick auf die vielen englischen Wochen. Das Trainingslager war wirklich intensiv, aber dementsprechend eben auch erfolgreich. Jetzt wird sich zeigen, wie gut wir als Team die harte Arbeit auf den Platz bringen können.
WIR PROFIS: Apropos Team: Als VDV-Mitglied engagierst du dich auch für das große Ganze der Profigemeinschaft. Was bedeutet es dir, ein Teil der Spielergewerkschaft zu sein?
Patrick Osterhage: Ich finde es wichtig, dass es eine Instanz gibt, die den Spieler in den Mittelpunkt stellt! Das ist im Fußballgeschäft nicht selbstverständlich. Ich bin damals über ein Studium zur VDV gekommen und finde, dass es eine gute Sache ist, auch über das Sportliche hinaus Unterstützung zu bekommen und zu geben.
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