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Spielergewerkschaft VDV geht mit EU-Beschwerde gegen die FIFA vor
Überlastung der Profis und Kannibalisierung der Wettbewerbe
Mit Blick auf den übersättigten internationalen Spielkalender und die damit einhergehende gesundheitliche Überlastung von Spitzenspielern hat die deutsche Spielergewerkschaft VDV am Mittwoch (11. Juni 2025) eine Beschwerde gegen die FIFA bei der Europäischen Kommission eingereicht.
Die Beschwerde richtet sich dagegen, dass die FIFA – ohne hinreichende Einbeziehung von Spielern beziehungsweise deren Spielervertretungen – den internationalen Spielkalender vorgibt und dabei selbst als Veranstalter von Wettbewerben wie der Weltmeisterschaft und der Klub-Weltmeisterschaft fungiert. Wegen der Eigenvermarktung hat die FIFA ein kommerzielles Interesse daran, dass in ihren Wettbewerben möglichst viele Spiele stattfinden. Leidtragende dieses Umstands sind insbesondere die Spitzenspieler, die durch zu viele Spiele und Flugreisen körperlich und mental überlastet werden. Der übersättigte internationale Spielkalender gefährdet aber nicht nur die Gesundheit und die Sicherheit der Spitzenspieler, sondern bedroht auch die wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit von traditionellen Fußballwettbewerben auf nationaler Ebene. Die Doppelrolle der FIFA als Normengeber des internationalen Spielkalenders und Wettbewerbsausrichter sowie der daraus resultierende Interessenkonflikt sind aus Sicht der VDV kartellrechtswidrig und verstoßen insbesondere gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV).
VDV-Präsident Carsten Ramelow leitet daraus eine klare Forderung ab: „Ziel unserer Beschwerde ist es, dass die FIFA zukünftig dazu verpflichtet wird, die VDV bei Entscheidungen zum internationalen Spielkalender und zur Aufstockung beziehungsweise Einführung von internationalen Wettbewerben derartig einzubinden, dass unsere Spielerinteressen in angemessener und hinreichender Weise berücksichtigt werden. Denn es darf nicht sein, dass die FIFA aus wirtschaftlichen Eigeninteressen ihre marktbeherrschende Stellung zum Nachteil der Spieler missbraucht.“
Der Vizeweltmeister von 2002 betont in diesem Zusammenhang, dass die VDV schon seit längerer Zeit vor den gesundheitlichen Folgen einer zunehmenden Überlastung der Spitzenspieler und vor einer Kannibalisierung der Wettbewerbe zulasten nationaler Ligen warne. Carsten Ramelow wörtlich: „Der Fußball braucht weder Gigantismus noch Verdrängungswettbewerb. Wir müssen wieder zu einem gesunden Maß zurückfinden. Hier ist auch der DFB als Mitgliedsverband der FIFA gefordert, sich für die Interessen der Spieler und für die traditionsreichen nationalen Wettbewerbe einzusetzen.“
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