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Besserer Schutz für Spieler

Kopfverletzungen: Neue Schutzmaßnahmen

Zum besseren Schutz der Spieler vor den Folgen von Kopfverletzungen ist zur laufenden Saison ein sogenanntes Baseline-Screening für die Lizenzspieler der Bundesliga und 2. Bundesliga verbindlich eingeführt worden. In den Nachwuchsleistungszentren wird eine entsprechende Testung ab der U 16 aufwärts empfohlen.

 

Die DFL folgt damit einer Empfehlung der „Medizinischen Kommission“ des DFB. Deren Vorsitzender Prof. Dr. Tim Meyer, der auch Teamarzt der Nationalmannschaft ist, erklärte dazu: „Uns geht es um eine professionelle Behandlung von akuten Kopfverletzungen, etwa durch einen Zusammenstoß. Wir haben in jüngster Vergangenheit zwar keine ausgesprochene Häufung von Kopfverletzungen erlebt, aber die Arbeit der Teamärzte soll durch das Baseline-Screening weiter erleichtert und damit eine optimale medizinische Versorgung der Spieler gewährleistet werden.“

Konkret stellt sich bei der Beurteilung einer akuten Kopfverletzung den Mannschaftsärzten die Frage, ob beim betroffenen Spieler durch die Verletzung eine Abweichung vom gesundheitlichen „Normalzustand“ zu erkennen ist. In einem solchen Fall hilft das Baseline-Screening weiter. Grundlage des neurologischen Screenings, das vor einer Saison im Rahmen der jährlichen Sporttauglichkeitsuntersuchung zur Feststellung des aktuellen medizinischen Status – also: der Baseline – der Spieler durchgeführt wird, sind sogenannte SCAT-5-Tests (SCAT = Sport-Concussion-Assessment-Tool).

Mit Hilfe dieser Tests werden die verschiedenen Teilbereiche der Hirnfunktionen untersucht, unter anderem die Gleichgewichts- und die Merkfähigkeit. Abweichungen von der vor einer Saison erhobenen Baseline helfen bei der Diagnosestellung und bei der Entscheidung darüber, ob ein Spieler nach einer Verletzung wieder auf das Spielfeld zurückkehren darf. Ein Sportler sollte erst dann wieder zum Einsatz kommen, wenn seine Testergebnisse der Baseline entsprechen. Die Schiedsrichter sind informiert, dass die Partie für eine solche Behandlung entsprechend länger – gemäß dem international gültigen Regelwerk für bis zu drei Minuten – unterbrochen werden kann.

Andreas Nagel, DFL-Direktor für Sport und Nachwuchs, stellte ergänzend fest: „DFL und Klubs sind sich ihrer Fürsorgepflicht für die Gesundheit der Spieler bewusst. Akute Kopfverletzungen sind eine Gefahr für die Sportler, dafür werden Klubs und Ärzte regelmäßig sensibilisiert. Mit der verbindlichen Einführung des Baseline-Screenings professionalisieren wir den Umgang mit Kopfverletzungen im Fußball weiter.“

Mit der Einführung der Tests kommt die DFL auch einer Forderung der VDV zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Spieler nach. Bei Fragen zu Kopfverletzungen können die Experten der Spielergewerkschaft weiterhelfen.

Hier gibt's den SCAT-5-Test zum Download

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