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VDV-Bildungstendenzstudie

Bildungschancen bleiben oft ungenutzt

Was die Bildungsbereitschaft und die berufliche Zukunftsplanung angeht, gibt es bei den Profis nach wie vor große Unterschiede. Während einige Profis bereits erfolgreich eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben, verfügt fast jeder zweite Berufsfußballer in Deutschland weder über abrufbare berufliche Qualifikationen noch ist er dabei, diese zu erwerben.

Vierte Auflage der VDV-Bildungstendenzstudie

Dies ist eine zentrale Erkenntnis der neuen VDV-Bildungstendenzstudie, die unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Dirk Mazurkiewicz und Katrin Lindt vom ISS – Institut für Sportmanagement der Hochschule Koblenz durchgeführt wurde. Die mittlerweile vierte Auflage der Erhebung wurde erstmals – auch vor dem Hintergrund der Pandemie – als Onlinebefragung durchgeführt. Neben den Profis der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga waren diesmal ausdrücklich auch die Regionalligaprofis zur Teilnahme eingeladen. Vor dem Hintergrund des Umfangs und der Zusammensetzung der Stichprobe sind die Ergebnisse zwar nicht repräsentativ, zeigen aber deutliche Tendenzen auf; und zwar nicht nur zur Bildungssituation, sondern auch in den Bereichen Vorsorge und Absicherung. Hier die wesentlichen Ergebnisse in kompakter Form:

Profis weiterhin mit guter Schulbildung

Der Anteil der Profis mit Abitur ist zwar leicht gesunken (2021: 49,1 Prozent; 2017: 52,6 Prozent), liegt aber immer noch deutlich über dem Durchschnittswert der Gesamtbevölkerung. Auffällig ist, dass der Anteil der Spieler mit Abitur oder Fachhochschulreife bei den jüngeren Spielern höher ist als bei den älteren Fußballprofis.

Nur wenige Kicker mit Berufsausbildung

Rückläufig ist der Anteil der Spieler mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (2021: 14 Prozent; 2017: 19,6 Prozent). Allerdings stieg der Anteil der Spieler, die parallel eine Berufsausbildung absolvieren, leicht an (2021: 5,3 Prozent; 2017: 3,9 Prozent). Tendenziell haben eher ältere Spieler sowie Spieler aus der 3. Liga und der Regionalliga eine Berufsausbildung absolviert.

Studium wird beliebter

Der Anteil der Profis mit einem abgeschlossen Hochschulstudium ist zwar leicht gesunken (2021: 4,4 Prozent; 2017: 5,7 Prozent). Dafür hat aber der Anteil der Studenten unter den Profis zugenommen (2021: 29,8 Prozent; 2017: 23 Prozent). Ein wichtiger Grund dafür könnte nach Datenlage das verbesserte Angebot der VDV-Bildungspartner im Bereich der Fernstudiengänge sein.

Viele Profis ohne Berufsqualifikation und Berufsziele

Im Umkehrschluss bedeutet dies allerdings, dass nach wie vor fast jeder zweite Profi weder eine Berufsqualifikation besitzt noch dabei ist, eine solche zu erwerben. Und nicht einmal jeder vierte Spieler beschäftigt sich häufig mit seiner beruflichen Zukunft nach dem Profifußball. Da verwundert es nicht, dass mehr als die Hälfte der Profis auch keine konkreten Vorstellungen davon hat, wie ihre Karriere nach der Karriere aussehen soll. Besonders bemerkenswert: Trotz ganz erheblicher Gehaltsunterschiede beschäftigen sich die Spieler der unteren Ligen nicht übermäßig mehr mit ihrer beruflichen Zukunft als ihre Kollegen in der Bundesliga. Erstaunlich ist auch, dass gerade jüngere Spieler im Vergleich zu den älteren Kollegen häufiger glauben, dass ihre bisher erworbenen Qualifikationen für ihre beruflichen Pläne nach der Profilaufbahn bereits ausreichend sind.

Große Lücken bei Vorsorge und Absicherung

Gerade mal jeder zweite Profi gab an, über eine private Haftpflichtversicherung zu verfügen. Ebenso wenige haben das finanzielle Risiko eines gesundheitsbedingten Karriereendes mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert. Bei der Vorsorge zeigt sich zudem, dass nur wenige Profis die staatlichen Förderprogramme ausnutzen. Besorgniserregend ist darüber hinaus, dass nach Einschätzung der Profis schon jetzt viele ihrer Kollegen finanzielle Probleme haben; und ebenfalls viele aktuelle Spieler mit finanziellen Problemen nach der Karriere rechnen müssen. Erstaunlich ist, dass diese Einschätzung sogar für die Spitzenverdiener in der Bundesliga gilt.

VDV hilft

Wenn es um die Planung der sportlichen und nachfußballerischen Karriere geht, helfen die Experten und Partner der Spielergewerkschaft. Denn es geht darum, die finanziellen Risiken eines plötzlichen Karriereendes adäquat abzusichern und zudem Rücklagen für die berufliche Übergangszeit und das Alter aufzubauen. Zudem gilt es, möglichst frühzeitig am Plan B zu arbeiten, um bestmöglich auf den Tag X vorbereitet zu sein.

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